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Parque Nacional del Teide

Blick zum Teide vom Montaña GuajaraIm Herzen des 1954 gegründeten »Parque Nacional de las Cañadas del Teide« liegt der Berggigant Pico del Teide. Mit einer Fläche von über 18.990 ha ist der Teide Nationalpark der größte und auch älteste Nationalpark der Kanarischen Inseln. Im Jahr 2007 wurde er zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Mit rund drei Millionen Touristen pro Jahr ist der Teide Nationalpark einer der meist besuchten Nationalparks Spaniens.

Der Park liegt im Zentrum der Insel Teneriffa auf einer durchschnittlichen Höhe von etwa 2000 Metern über dem Meeresspiegel. In den Wintermonaten kann es im Nationalpark immer wieder schneien und vor allem nachts sinken die Tempera­turen auch unter den Gefrierpunkt, während sie in den Sommermonaten auch an die 40 Grad Celsius erreichen können.

Die größte Fläche des Nationalparks nimmt die riesige Caldera »Las Cañadas« mit einem Durchmesser von ungefähr 17 Kilometern ein. Die Gipfel ihres Kraterrandes liegen in einer Höhe von 2.000 – 2.500 Metern. Darüber erhebt sich das Vulkan­massiv des Teide und des Pico Viejo. Der Pico del Teide bringt es mit seiner kegelförmigen Gipfelkrone auf 3.718 m, der zweithöchste Berg des Massivs mit 3.135 m ist der Pico Viejo, auch Montaña Chahorra genannt.

Am besten lässt sich der Park auf Wanderungen im offiziellen Wegenetz erkunden. Das Schutzgebiet verfügt über 41 kombinationsfähige Touren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Im Herbst 2017 kommen voraussichtlich die Senderos 39 und 40 hinzu.

Herausragende Sehenswürdigkeiten des Nationalparks sind, neben dem Teide-Massiv, die Los Roques, eine erodierte Felsenkette, die mit bizarren Formen in die Höhe ragt. Gleich nebenan befinden sich die Los Azulejos, eine eisenhydrathaltige Felsformation, die im Sonnenlicht türkis- und purpur­farben leuchtet. Traumhafte Ausblicke über den Park und aufs Teide-Massiv ergeben sich vom Gipfel Montaña Guajara.

GEOLOGISCHE URSPRÜNGE

Felswand El Palomar »Das Taubenhaus« Infrüheren Theorien nahm man an, dass die Caldera »Las Cañadas« das Überbleibsel eines älteren Vulkans sei, dessen entleerte Magmakammer vor 170.000 Jahren in sich selbst zusammenbrach. Heute vermutet man jedoch, dass die Caldera durch einen gewaltigen Erdrutsch entstand. Eine riesige Trümmerlawine soll demzufolge nach Norden ins Meer gerutscht sein. Die steile, südliche Felswand der Caldera beschreibt den Rand der Abbruchkante. So wird auch vermutet, dass das unterseeische Plateau im Norden der Insel bei diesem Erdrutsch entstand.

Aus der Caldera »Las Cañadas« erhebt sich das Vulkanmassiv Teide-Pico Viejo. Bei den Zwillingsvulkanen Pico Viejo bzw. Chahorra und Teide handelt es sich um Schichtvulkane, die durch das Material zahlreicher, aufeinanderfolgender Eruptionen im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind. Der ältere Vulkan, Pico Viejo, liegt im Osten des Massivs. Der ca. 200 m hohe kegelförmige Gipfel des Teide, El Pilón de Azúcar, bildete sich bei einem späteren Ausbruch im Krater La Rambletta.

1798 fand an den Narices del Teide, an der Flanke des Pico Viejo, der letzte Ausbruch innerhalb der Caldera statt. 1909 kam es zu einem Ausbruch am Chinyero. Dieser zum Teide-Massiv gehörige Vulkankegel liegt ca. 10 km nordwestlich des Teide Gipfels. Obwohl der letzte Ausbruch über 100 Jahre zurückliegt, gilt der Teide noch nicht als erloschen.

An vielen Stellen wird die Landschaft des Nationalparks auch durch Erosion geprägt. Weiche Formen entstanden durch das stetige Abschleifen des Gesteins durch Wind und Wasser. Das hierbei abgetragene Material füllte Vertiefungen innerhalb der Cañadas und gab der Caldera durch Höhenangleichungen das heutige Bild. Zusätzliche Landmasse kommt mit dem Wind aus der Sahara, pro Jahr und Quadratmeter sind es bis zu 40 Gramm silizium- und quarzhaltiger Staub.

Die Flora des Teide Nationalparks

Wildprets Roter Natternkopf (Echium wildpretii)Von April bis Juni steht der Nationalpark in voller Blüte. Die ansonsten karge Vulkanlandschaft bietet dann ein wahres Farbenschauspiel: Büsche und Sträucher zeigen sich in voller Pracht.

Zu dieser Zeit sind auch die Bienen besonders aktiv. Die Imkerei ist die einzige zugelassene landwirtschaftliche Nutzung im Nationalpark. Auf über 2.200 Metern Höhe unterhalten Imker hier zwischen Mai und Oktober rund 2.500 Bienenstöcke. Die Pflanzenwelt besteht vor allem aus Sträuchern, die gut an die harten Bedingungen dieser Höhenzonen angepasst sind. Hohe Temperaturschwankungen, extreme Trockenheit und eine starke Lichtintensität erschweren die Lebensbedingungen enorm. Dennoch weist der Teide Nationalpark einen enormen Reichtum an blühenden Pflanzen auf: von 194 Arten kommen 31 nur auf den Kanaren und 32 sogar nur auf Teneriffa vor.

Der prominenteste Vertreter der Flora des Parks ist das Teide-Veilchen (Viola cheiranthifolia). Es wächst an den Hängen des Teide und des Guajara in bis zu 3300 Metern Höhe.

Eine der auffälligsten und schönsten Pflanzen ist Wildprets Roter Natternkopf (Echium wildpretii). Dieser Teneriffa-Endemit kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen, sein Verbreitungsgebiet sind die Cañadas del Teide.

Häufig anzutreffen sind der Teide-Ginster (Cytisus supranubius) mit seinen weißen oder rosa Blüten und der gelb blühende Klebrige Drüsenginster (Adenocarpus viscosus). Beide Büsche wachsen als Teil der Hochgebirgsvegetation zwischen 1700 und 2400 Metern und kommen nicht nur auf Teneriffa, sondern auch auf La Palma vor.

Auch der Teidelack (Erysimum scoparium), der Blaue Natternkopf (Echium vulgare), die Teide-Rauke (Descurainia bourgaeana), der Behaarte Federkopf (Pterocephalus lasiospermus) und die Cañadas-Kanarenmargerite (Argyranthemum tenerifae) bereichern mit ihrer Blüte das Farbenspiel im Park.

Zu den Baumarten im Nationalpark gehören die Kanarische Zeder und die Kanarische Kiefer.

Die Fauna des Teide Nationalparks

TeidefinkDer Teide-Nationalpark ist Lebensraum seltener Tierarten. Am häufigsten zeigt sich die Kanareneidechse, aber auch Kanarengeckos und Walzenskinke leben hier.

Im Park leben circa 20 Vogelarten. Der Teidefink und die Blaumeise bevorzugen die Pinienwaldregionen. Kanarenpieper, Kanarengirlitz und Turmfalke bevölkern die Cañadas. Relativ scheue Artgenossen sind der Zilpzalp, die Kanarenmeise und der Nördliche Raubwürger. Auch das imposant gemusterte Steinhuhn bekommt man nur sehr selten zu Gesicht.

Fledermäuse sind gleich mit fünf Arten vertreten, sie sind die einzigen heimischen Säugetiere im Nationalpark. Unter ihnen finden sich das auf den Kanaren endemische Kanaren-Langohr und der Kleine Abendsegler.

Der Algerische Igel, das Kaninchen sowie das zur Jagd ausgesetzte Mufflon wurden eingeführt.

Die größte Gruppe unter den Tieren im Park bilden die so­genannten Wirbellosen (Insekten, Spinnentiere, Würmer, Schnecken, ...) mit weit über 1.000 Arten. Auch der Anteil an Endemiten ist unter diesen am höchsten. Der König der Käfer im Nationalpark ist der schwarze Pimelia Ascendens. Der kleine Allesfresser hält extreme Temperaturen aus und verteidigt sich gegen Angreifer durch die Abson­derung von Magensäften.