Sehenswertes im Nationalpark
Los Azulejos
Eine weitere beeindruckende Landschaft im Teide-Nationalpark ist die Felsformation »Los Azulejos«. Sie befindet sich etwa einen Kilometer südlich der Roques de García.
Es handelt sich um eine Felsenlandschaft, die in verschiedensten Blau- und Grüntönen in der Sonne schimmert. Benannt wurde sie nach den typischen Keramikfliesen, die in farbenprächtigen Mosaiken häufig auf der iberischen Halbinsel anzutreffen sind.
Das Farbspektrum dieser Gesteinsformation beginnt bei bläulichen Färbungen und reicht über jadegrün bis hin zu dunklem violett. Seine einmalige Optik erhielt das Vulkangestein durch hydrothermale Veränderungen bei der Entstehung. Dabei kam das Gestein, bevor es an die Oberfläche gelangte, mit aufsteigendem Wasserdampf in Kontakt. Bei diesem Prozess lagerte sich Eisenhydrat im Fels ab, auf das die grünliche Farbe zurückzuführen ist. Ähnlich veränderte Felsen findet man auch bei Roques de García.
Zapato de la Reina
Neben Los Roques kann man in der Ebene von Ucanca noch eine weitere Sehenswürdigkeit aufsuchen: den Zapato de la Reina. Dabei handelt es sich um einen Felsen, dessen Form an die eines hochhackigen Damenschuhs erinnert.
Tatsächlich geht dieses Bild schon auf eine überlieferte Geschichte der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas, zurück. Sie besagt, dass in grauer Vorzeit eine Prinzessin diesen »Schuh« in aller Eile verloren habe und er nun seitdem inmitten der Cañadas liege. Von dieser Sage her rührt auch der Name des Felsen, der zu Deutsch nichts anderes bedeutet als
»Schuh der Königin«.
Montaña Blanca
Der 2.748 Meter hohe Montaña Blanca verdankt seinen Namen seiner hellen Farbe in gelb- weißen Tönen. Der Vulkan hat aufgrund der Anhäufung von Bimsstein eine runde Form. Nach dem Teide – Pico Viejo – Komplex ist der Montaña Blanca die dritthöchste Erhebung Teneriffas.
Der Vulkan entstand durch den Druck eines sehr dickflüssigen Magmas und wird aus diesem Grund auch als Lavadom
bezeichnet. Während die Lavaströme solcher Vulkane nur vergleichsweise kurze Distanzen zurücklegen, kann der herausgeschleuderte Bimsstein relativ weit fliegen.
Der Berg bietet gute Wandermöglichkeiten und liegt auf der Route der Teide-Besteigung.
zur Wanderung »
Huevos del Teide
Auf dem Weg zum Montaña Blanca passiert man an die »Huevos del Teide«, die Teide-Eier.
Die Huevos del Teide entstanden durch herabrollende, verfestigte Lava, die über noch flüssige Lava weiter gerollt ist und dabei immer neue Schichten bildete.
Wer die Teide-Eier bestaunen möchte, kann auch nur eine Teilstrecke auf dem Sendero 7 »Montaña Blanca – Pico del Teide« begehen. Man findet sie weit verstreut in einer Senke unter des Gipfels auf der Rückseite der Montaña Blanca.
Montaña Guajara
2.718 Meter ragt der Montaña Guajara in die Höhe und ist damit der höchste Gipfel des gesamten Caldera-Kraterrandes und der vierthöchste Berg Teneriffas. Dies macht ihn zu einem idealen Aussichtspunkt über den gesamten Teide-Nationalpark.
Auf dem Gipfel des Guajara befinden sich die Ruinen einer der ersten Sternwarten in Hochgebirgslage. Im Jahr 1856 untersuchte Charles Piazzi Smyth als Pionier die Eignung hoch gelegener Gipfel Teneriffas als Standort für ein astronomisches Observatorium. 54 Jahre später erweiterte der Franzose Jean Mascart die Anlage für seine Forschungen.
Eine Legende der Ureinwohner besagt, dass zur Zeit der Eroberung Teneriffas durch die Spanier eine Guanchen-Prinzessin namens Guajara lebte. Sie war die Frau Tinguaros, des Bruders des Fürsten von Taoro. Doch die Ehe blieb kinderlos und Tinguaro heiratete eine andere Prinzessin um Fürst von Anaga zu werden. Guajara irrte darauf verzweifelt durch die Wälder Teneriffas. Voller Verzweiflung über ihr Schicksal stürzte sie sich schließlich von einem Berg, der fortan ihren Namen trug.
Der Montaña Guajara lässt sich auf einer traumhafen Rundtour erwandern.
zur Rundwanderung auf den Guajara »
Montaña Samara
Die 1.936 Meter hohe Montaña Samara liegt im äußersten Westen des Teide-Nationalparks. Der Vulkan erhebt sich, bewachsen mit einzelnen Kiefern, aus der weiten Lavalandschaft am Fuße des Pico Viejo.
Die Besonderheit des Montaña Samara ist seine Entstehung durch eine pyroklastische Eruption. Bei seinem Ausbruch wurde verschlackte Lava durch gewaltige Gasexplosionen in durch die Luft geschleudert. Das Ergebnis sind die zahllose kleinen Pyroklasten, die hier in sämtlichen Formen und Farben von orange über rot bis braun auftreten. Man findet auch kleine Vulkanbomben in verschieden Größen um den Vulkan.
Vom dem Gipfel des Montaña Samara ergeben sich wunderbare Ausblicke auf den Pico Viejo und den Pico del Teide.
Vom Aussichtspunkt Mirador de Sámara an der TF-38 kann der Berg binnen einer Viertelstunde bestiegen werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer etwas größeren Rundwanderung über den Sendero 13, die den Volcán de la Botija einschließt. Wer die Tour nochmals erweitern möchte kann dies über den Sendero 38 - Cuevas Negras und Sendero 32 - Abeque tun.
Pico Viejo
Nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Größe betrachtet steht der Pico Viejo mit seiner Höhe von 3.134 Metern im Schatten des Pico del Teide, auch die Touristenscharen zieht es vor allem zu seinem großen Nachbarn. Dabei ist der Pico Viejo, wie der Name schon sagt, der ältere Teil des Zwillingsvulkans. Der letzte Ausbruch des Schichtvulkans ereignete sich im Jahr 1798 an den Narices del Teide.
Der Pico Viejo mit Kratern der Narices del Teide (auch Montaña Chahorra genannt), liegt an der Südwestflanke des Teide und ist der zweithöchste Gipfel der Insel Teneriffa sowie der Kanarischen Inseln. Die Dokumentation in der »Encyclopædia Britannica« in der Ausgabe von 1842 verweist auf den Ausbruch des Vulkans von Chahorra bzw. Las Narices del Teide im
Jahre 1798.
Sein farbenprächtiger Krater hat einen Durchmesser von ca. 800 Metern und eine Tiefe von ungefähr 225 Metern. Der südliche Gipfel, der Pico Sur, bildet ein prachtvolles Felsplateau und liegt auf einer Höhe von 3.105 Metern.
Vom Gipfel des Pico Viejo aus hat man einen wunderbaren Blick auf den nordöstlich gelegenen Pico del Teide. Im Süden überblickt man Teile der Caldera und die westliche Küstenregion Teneriffas. Bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zu den Nachbarinseln.
Der Pico Viejo kann über unterschiedliche Touren erwandert werden. Die leichteste Strecke als Abwanderung beginnt an der Bergstation der Seilbahn »La Rambletta« und verläuft über den Mirador de Pico Viejo (Sendero 12, später Sendero 9) zum Vulkankrater. Von der Degollada de Pico Viejo nimmt man den Sendero 23, der in der Caldera auf den Sendero 3 an den Roques de García mündet. Von dort geht es zum Parador, von dem aus man den Bus zurück zur Talstation der Seilbahn nehmen kann.
Narices del Teide
Die Narices del Teide, die »Nasenlöcher« des Teide, entstanden im Zuge des letzten Vulkanausbruchs auf dem Boden des
– damals noch nicht existierenden – Nationalparks.
Der Ausbruch an den Hängen von Pico Viejo fand im Jahr 1798 statt und dauerte drei Monate lang an. Damit handelt es sich um den längsten bekannten Ausbruch in der Geschichte der Insel Teneriffa. Auf einer Höhe von ungefähr 2.500 Metern öffneten sich neue Schlünde aus denen vom 9. Juni bis zum 8. November 1798 Lavaströme zu Tal flossen.
Die Art des Ausbruchs variierte dabei je nach Lage des Kraters. Während aus den tiefer gelegenen Kratern Lava austrat, kam es bei den höher gelegenen Kratern zu Explosionen. Die hervorquellende Lava bedeckte schließlich eine Fläche von etwa 5 Quadratkilometern und hätte fast die niedrigste Stelle der Kraterwand bei Boca de Tauce überströmt. Die Lavafelder »Lavas Negras« sind noch heute noch in der Caldera zu sehen.
Die Narices del Teide lassen sich von einem an der TF-38 gelegenen Aussichtspunkt aus der Ferne bestaunen. Zu Fuß sind Sie über Sendero 28 Chafarí (Startpunkt Kilometer 0,6 der Landstraße TF-38 nahe Boca Tauce) oder Sendero 9 »Teide – Pico Viejo – TF - 38« (Startpunkt direkt am Mirador de Las Narices del Teide - TF-38) zu erreichen.