Volcano Teide
Monumento Natural del Teide
Das Wahrzeichen Teneriffas ist der Teide, der als Symbol der Insel in ihrem Wappen aufgegriffen wird. Der höchste Berg Spaniens ist das Herzstück des Teide-Nationalparks. Seinen Namen erhielt der Vulkanberg von den Guanchen. Den Ureinwohnern Teneriffas galt er als Hölle (»echeide« im Altkanarischen) und als Sitz des Feuer spuckenden Gottes Guayote, weshalb sie ihn stets mieden.
Die Spitze des Pico del Teide überragt die Meeresoberfläche um 3.718 Meter und liegt dabei keine 15 Kilometer von der Küste entfernt. Misst man die Höhe des Teide vom Grund des Ozeans, so ist das Ergebnis mit beachtlichen 7.500 Metern noch beeindruckender. Mit seiner oftmals schneebedeckten Spitze ist er weithin bis zu den Nachbarinseln sichtbar.
Nach den beiden hawaiianischen Vulkanen Mauna Ioa und Mauna Kea bildet das Vulkanmassiv des Teide die dritthöchste und eine der größten Vulkanstrukturen der Welt. Die Insel Teneriffa ist vulkanischen Ursprungs und besteht im Wesentlichen aus 3 alten Vulkangebilden. Die Entwicklung des Pico del Teide ist im Wesentlichen mit der Entstehung Teneriffas verbunden. Der Schichtvulkan erhebt sich aus einer Caldera mit einem Durchmesser von ca. 17 km.
Vor ca. 8 Millionen Jahren entstanden die drei Vulkane Teno, Anaga und Adeje. Sie bildeten das Dreieck für die heutige Form der Insel. Vor 4-5 Millionen Jahren begann die Erosion der erloschenen Vulkane und ihrer Mitte erhob sich der Vulkan Canadas. Es bildete sich ein Krater, der durch zahlreiche Vulkanausbrüche wieder aufgefüllt wurde.
Die heute bestehende Caldera Las Cañadas entwickelte sich maßgeblich in den letzten 200.000 Jahren. Es erhoben sich die Vulkankegel des Teide und der Pico Viejo. Ein Bergsattel verbindet heute die beiden Vulkane. Früher gingen Wissenschaftler bei der Entstehung der Caldera von einem gewaltigen Vulkanausbruch aus. Aktuell sind die meisten Wissenschaftler der Meinung, dass die Caldera durch einen Hangrutsch des ehemals größeren Vulkangebäudes vor ungefähr 170.000 Jahren entstand. Der Vulkankessel der Caldera formte das heutige Teneriffa.
Noch heute bestehen die Wände des damals entstandenen Vulkankessels Las Cañadas größtenteils aus dem Gestein des älteren Vulkangebildes. Inmitten der Caldera wuchs der Stratovulkan Teide und füllte durch seine Ausbrüche den Krater auf. Aufgrund der Höhe des Vulkans fanden die meisten Ausbrüche an den Flanken des Teide statt. Am Gipfel des Pico del Teide (El Pitón) befindet sich ein kleiner Gipfelkrater.
Aufzeichnungen von Christoph Kolumbus belegen einen Ausbruch im Jahr 1492. Weitere Aufzeichnungen weisen auf die starke Aktivität des Vulkans im Jahr 1798 hin. An der Westflanke des Pico Viejo entstanden kleine Krater, Kegel und Lavastrom der Narices del Teide. Es war der bislang letzte Ausbruch innerhalb der Caldera. Außer dem Ausbruch der Montaña Blanca sind am Teide kaum explosive Ausbrüche bekannt.
Im heutigen Naturschutzgebiet Chinyero fand vom 18. bis 27. November 1909 der letzte Vulkanausbruch im Teide-Massiv statt. Der Chinyero ist ein Schlackenkegel an den Hängen des Pico del Teide. Es war der letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa.
Nur drei Kilometer entfernt liegt der Kegel des Montaña Negra (Vulkan Trevejo oder Vulkan Garachico genannt), dessen Ausbruch im Jahr 1706 mit seinen Lavaströmen die Hafenstadt Garachico zerstörte. Auf der anderen Seite der Caldera fanden im Jahr 1704 die zeitgleichen Vulkanausbrüche bei Siete Fuentes, Fasnia und Arafo im Jahre 1704 statt. Der Spaltenausbruch dauerte bis in das Jahr 1705 und erfolgte entlang einer etwa 13 Kilometer langen Fraktur. Den Vulkan Arafo in der Caldera de Pedro Gil zeigt vom Aussichtspunkt »La Crucita« betrachtet ein Bild der damaligen Naturgewalt.
Der Vulkan Teide gilt als nicht erloschen. Aus dem Inneren des Berges steigen an verschiedenen Stellen schwefelhaltige Dämpfe hervor. Die Temperaturen in den Fumarolen (Austritt von Wasserdampf und vulkanischen Gasen) und Solfataren (Gase aus Schwefelwasserstoff, Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf) betragen noch immer um die 86 ° C. Im Jahr 2004 wurde ein weiterer Ausbruch befürchtet, seither wird der Berg mittels empfindlicher ferngesteuerter Sensoren überwacht. Ein Ausbruch in naher Zukunft ist laut Geologen nicht zu erwarten.